Shortlist im Juni
Elf Vorjurys wählen in diesen Wochen die besten Einreichungen des Ernst-Schneider-Preis 2017 aus. Am 29. Juni veröffentlichen wir die Liste der preiswürdigen Beiträge. Diese Shortlist geht in die Schlussjurys, in denen unter anderem die Chefredakteure von dpa, Neue Osnabrücker Zeitung, Mitteldeutsche Zeitung, BR, rbb, RTL, Zeit Online, der Programmdirektor des Deutschlandfunks und die Hörfunkdirektorin des WDR über die ideenreichsten Wirtschaftsbeiträge entscheiden. Die Preisverleihung findet am Abend des 10. Oktober in den Berliner Bolle-Festsälen statt.
Youtuber für Wirtschaft
„Was ich noch nie über Wirtschaft wissen wollte“, heißt eine Internetseite, auf der bekannte Youtuber über Wirt-schaft reden. Themen sind zum Beispiel „Enden wir alle als billige Clickworker“ oder „Sind Roboter Jobkiller?“. Die Seite steht auf tumblr, der bei Jugendlichen beliebten Blogging-Plattform. Die Videos wurden bereits über 1,8 Millionen Mal angeklickt. Unterstützung erhält die Seite von der Hertz-Stiftung.
brand eins zum Hören
Seit dem vergangenen Jahr produziert das Internetradio detektor.fm einmal monatlich eine einstündige Wirtschaftssendung mit dem Magazin brand eins. Auf dem Sender sprechen die Autorinnen und Autoren über ihre Geschichten. Sonntags um elf Uhr können Hörer ein-schalten. Die Wirtschaftssendung erreichte Platz 1 der deutschen iTunes Podcast Charts.
Frühstücks-Internet
Das von ARD und ZDF betriebene Jugendangebot funk hat 160 weitere Ausgaben seines Frühstücksmaga-zins bestellt. Die Sendung „Guten Morgen, Inter-net“ kann montags bis freitags ab 6:30 Uhr bei YouTube angeschaut werden. Die Moderatoren nennen sich Kelly MissesVlog und Sturmwaffel.
Super.Markt
Der Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) nimmt ein neues Wirtschaftsmagazin ins Programm. „Super.Markt – Neues für Verbraucher“ will Ratgeber- und Wirtschaftsthemen regional und unterhaltsam aufbereiten. Am 8. Mai ist Premiere. Der Sendeplatz ist gut – montags von 20.15 bis 21.00 Uhr im. Das Magazin ist Teil der Reform, die rbb-Intendantin Patricia Schle-singer umsetzt.
2 Minuten Wirtschaft im ZDF
Der Infomonitor, eine kontinuierliche Programmauswertung des IFEM Instituts, belegt, dass die Wirtschaftsberichterstattung innerhalb der Fernsehnachrichten im öffentlich-rechtlichen Programm am ausführlichsten ist. Am meisten Wirtschaft sahen die Zuschauer 2016 im „heute-journal“ des ZDF. Im Schnitt widmete das „heute-journal“ Wirtschaftsthemen acht Prozent Sendezeit. „RTL aktuell“ kam auf drei, die „Sat.1 Nachrichten“ auf vier Prozent. Das entspricht je einer Minute bei RTL und Sat.1, zwei Minuten bei dem längerem „heute-journal“. Die Wirtschaftsberichterstattung erreichte im April 2016 anlässlich der Panamapapers, des VW-Abgasskandals und der Kontroversen um TTIP ihren Höhepunkt.
Spiegel macht Podcast
Spiegel Online hat sein journalistisches Angebot um ein Format erweitert: Seit Ende März kann man ab donnerstags den „Stimmenfang“ hören. Der Politik-Podcast liefert Reportagen und Analysen zu aktuellen Themen. Außerdem geben Autoren in Kollegengesprächen Einblick in die Redaktionsarbeit. Den kostenlosen Podcast kann man auf Plattformen wie iTunes, Spotify oder Soundcloud abonnieren.
Leser zahlen für Wirtschaftsgeschichten
Wirtschaftsthemen haben Konjunktur. Dies ergibt sich aus der von Meedia zusammengestellten Liste der besten Einzelverkäufe von Artikeln bei Blendle. Blendle ist ein wachsender Onlinekiosk aus den Niederlanden, über den einzelne Beiträge bezogen werden können. Im April zahlten die meisten Leser für Berichte über die Start-up Szene in Berlin (Tagesspiegel und Business Punk) und Artikel zur Geldanlage (Welt am Sonntag und Stern).
Jugendliche 1: Reden, schreiben, lesen
Analysiert man die Mediennutzung, verbringen Jugendliche zwischen 14 und 29 Jahre mittlerweile die meiste Zeit mit dem Internet (täglich 187 Minuten). Hinter dem Computer rangieren Fernsehen (144 Minuten), Radio (137 Minuten) und Tageszeitungen (9 Minuten); auf Zeitschriften entfällt nur noch eine Minute. Drei Viertel der im Internet verbrachten Zeit dienen laut ARD/ZDF Langzeitstudie „Massenkommunikation“ nicht der Information, sondern zwischenmenschlicher Kommunikation.
Jugendliche 2: Fernbedienung des Lebens
Millennials, die Generation der 15- bis 35-Jährigen, die mit dem Internet groß geworden ist, wünschen sich von den Medien weniger negative und krisenfixierte Nachrichten. Stattdessen wollen sie einen Journalismus, der mehr Perspektiven und Lösungsansätze bietet. Dies sind Ergebnisse der Studie „Mediennutzungsverhalten und Optionen für Zeitungsverlage“ die im Auftrag des Bundesverbandes Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) erstellt wurde. Weitere Ergebnisse der Studie: Junge Menschen wollen hochwertige Angebote auf dem Smartphone, das als „Fernbedienung des Lebens“ genutzt wird. Über 200 Zeitungen sind mittlerweile in sozialen Medien aktiv. Sie nutzten zum Beispiel Facebook, bieten über WhatsApp Newsletter an und arbeiteten mit Snapchat und Instagram.
Jugendliche 3: Generation What
Jugendliche in Europa misstrauen den Medien. Dies ist das Ergebnis einer Studie der europäischen Rundfunkanstalten, an der sich fast eine Million Jugendliche zwischen 18 und 34 Jahren in 35 Ländern beteiligt haben. Die Skepsis ist in Deutschland allerdings deutlich geringer als in anderen Ländern. In Deutschland haben 22 Prozent kein Vertrauen in die Medien. In Griechenland sind es 71 Prozent, in Italien 48 Prozent und in Frankreich 46 Prozent. Viele Jugendliche stufen die Medien dort als korrumpierbar ein oder zweifeln an ihrer Unabhängigkeit. „Die Glaubwürdigkeit der Medien ist aber essenziell für einen demokratischen Staat ist“, schreiben die Forscher des Sinus-Instituts, die die Online-Umfrage „Generation What?“ ausgewertet haben. Nicht nur die Medien werden von jungen Europäern misstrauisch betrachtet, auch religiöse Institutionen, Politik und Gewerkschaften verlieren an Zuspruch. Den besten Ruf genießen Nicht-Regierungsorganisationen (NGOs).
Kohle und Cash
Der Hessische Rundfunk stellt hessischen Grundschülern Unterrichtsmaterial zum Thema Geld und Finanzen zur Verfügung. Arbeitsblätter und Audio-CDs für Schüler von acht bis dreizehn Jahren entstanden aus dem hr2-Kinderfunkkolleg „Geld“. In dem Material werden Fragen wie „Was ist eine Bank?“ oder „Was ist ein Kredit?“ und „Wie sinnvoll ist das Sparen?“ spielerisch und kindgerecht beantwortet.