Medienbrief 6/16

2017-preissymbolNominierungen für Ernst-Schneider-Preis

21 besondere Wirtschaftsbeiträge sind für den Ernst-Schneider-Preis 2016 nominiert worden. Es sind im Urteil der Jurys die herausragendsten Beiträge aus Fernsehen, Hörfunk, Print und Onlinemedien. Sie vermitteln wirtschaftliche Zusammenhänge spannend, unterhaltsam und allgemein verständlich. Hier geht es zur Liste der Nominierten. Am 17. Oktober werden Mitglieder der Jurys im Karlsruher ZKM die Gewinner verkünden. Laudatoren sind:

Jan Metzger, Intendant Radio Bremen (Große Wirtschaftssendung Hörfunk),

Martin Wacker, Geschäftsführer Karlsruhe Event (Wirtschaft Online),

Ulrich Becker, Chefredakteur Südwestpresse (Förderpreis Print),

Wolfgang Krach, Chefredakteur Süddeutsche Zeitung (Wirtschaft in überregionalen Printmedien),

Werner D’Inka, Herausgeber FAZ (Innovation/
Unterhaltungssendung),

Peter Boudgoust, Intendant SWR (Kurzbeitrag Fernsehen) und

Christine Strobl, Geschäftsführerin Degeto (Große Wirtschaftssendung Fernsehen).

Viel Resonanz auf die „Höhle der Löwen“

Im dritten Jahr findet die 2015 mit dem Ernst-Schneider-Preis ausgezeichnete Gründershow „Höhle der Löwen“ noch mehr Publikum als in den Vorjahren. Die jetzige Staffel sehen zum Teil mehr als drei Millionen Zuschauer. Das entspricht einem Marktanteil von über elf Prozent. In der Zielgruppe der jüngeren Zuschauer (14- bis 49-Jährige) kletterte der Marktanteil kontinuierlich auf mittlerweile fast 20 Prozent.

ARD zeigt die neue digitale Arbeit

2016-buero„Zukunft der Arbeit“ heißt die Themenwoche der ARD in diesem Jahr. Vom Sonntag, 30. Oktober, bis Samstag, 5. November, beleuchten Sendungen im Ersten, in den dritten Programmen, im Radio und im Internet die Veränderungen, die die Digitalisierung auslöst. Der Blick richtet sich auch auf Chancen und Möglichkeiten. Auch „Tigerentenclub“, „Die Sendung mit der Maus“, „Tatort“, „Weltspiegel“ und „Anne Will“ richten ihr Programm auf das Thema „Zukunft der Arbeit“ aus. Zusätzlich gibt es Sondersendungen, zum Beispiel am Montag 31. Oktober: „Faktor Mensch – was macht Unternehmen erfolgreich?“ Seit 2006 greift die ARD-Themenwoche gesellschaftlich relevante Themen auf. Die bisherigen Themen widmeten sich dem demographischen Wandel, dem Ehrenamt, der Ernährung, der Mobilität und unter anderem der Toleranz. Die Themenwoche 2016 wird vom Hessischen Rundfunk, vom Saarländischen Rundfunk und von Radio Bremen verantwortet.

Deutschlands Funk gewinnt

Im April kommenden Jahres werden zwei Programme des Deutschlandradios umbenannt: Aus Deutschlandradio Kultur wird Deutschlandfunk Kultur, aus DRadio Wissen Deutschlandfunk Nova. Der Sender will die Programme „als Familie erkennbar“ machen, sagte Intendant Willi Steul. Das Deutschlandradio konzentriert sich damit auf die Strahlkraft des beliebten Deutschlandfunks mit seinen aktuellen Wortbeiträgen zu Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Deutschlandradio Kultur hat rund 400.000 Hörer am Tag – deutlich weniger als der in Köln ansässige Deutschlandfunk. DRadio Wissen wurde 2010 als reines Digitalprogramm gegründet. Der Sender versteht sich als junges Angebot mit einem überdurchschnittlich hohen Wortanteil. Motto: „Es ist kompliziert“. Deutschlandradio ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts. Das Programm ist werbefrei.

„Mehr als shake-hands“

bundesregierungPlaymobil, schwarz-rot-goldene Staubwedel, Bundesländer als Emojis: das macht neugierig. Rund 350.000 „Fans“ hat die Facebook-Seite der Bundesregierung, die seit 2015 online ist. Das sind nur etwas weniger „Fans“ als die F.A.Z. hat. Die Bundesregierung informiert auf ihrer Seite über Flüchtlingsthemen und auch über Staatsbesuche. Das Playmobil-Modell (Bild) stellt die deutsche Botschaft auf Malta dar und ist ein Versuch Aufmerksamkeit im Netz zu schaffen. Ein im Beitrag platzierter Link gibt ausführlichere Informationen. Zehn Prozent der Leser nutzen dieses Angebot und klicken auf den Link. Auf dem Social Media Day der IHKs erklärte Klaus Feldgen, Social Media Team der Bundesregierung, die Strategie seines Teams, das mehr als die üblichen shake-hands zwischen Politikern zeigen wolle. Das Social Media Team arbeitet eigenverantwortlich im Pressezentrum. Das erlaube schnelle Reaktionen der Redakteure, die mit ihrem oftmals witzigen, frischen Tonfall gute Erfahrungen machen und selbst Hasskommentaren den Wind aus den Segeln nehmen.
http://www.facebook.com/Bundesregierung

Wenig Vertrauen in Berichterstattung

Medien scheinen ein Glaubwürdigkeitsproblem zu haben. Nach einer Untersuchung von Kim Otto und Andreas Köhler von der Uni Würzburg wächst das Misstrauen gegenüber Medien vor allem bei Menschen, die jünger als 35 Jahre alt sind, die den Parteien fern stehen, sich gegen Flüchtlinge positionieren, eher am rechten Rand des politischen Spektrums beheimatet sind und ihre eigene wirtschaftliche Lage als schlecht beurteilen. Der Anteil der Menschen, die der Presse misstrauen, ist im Jahr 2015 auf 49 Prozent angestiegen (plus 4 Prozent). 37 Prozent der Menschen misstrauen dem Radio (plus 9 Prozent) und 43 Prozent dem Fernsehen (plus 6 Prozent). Die Untersuchung basiert auf Daten des Eurobarometers, einer jährlichen Bevölkerungsbefragung im Auftrag der Europäischen Kommission.
http://de.ejo-online.eu/

Neuer „Funk“ ab 1. Oktober

Informieren, orientieren und unterhalten – das will funk, das neue, junge Angebot von ARD und ZDF. Inhalte gibt es nur online – per App oder in den Sozialen Medien, dort wo junge Menschen online Inhalte konsumieren. Auf der Web­site heißt es: „Unsere Formate wie ‚Kliemannsland‘ und ‚Y-Kollektiv‘ findet ihr direkt auf YouTube, Face­book, Snapchat und Instagram und auf funk.net.“ Funk will Hintergründe zum Tagesgeschehen liefern. Die werbefreie Plattform startet am 1. Oktober mit über 40 Online-Formaten. Zielgruppe sind die 14- bis 29-Jährigen, die bislang relativ wenig öffentlich-rechtliches Fernsehen schauen. Die 30-köpfige Redaktion um Sophie Burkhardt und Florian Hager sitzt in Mainz.

Medien-Brief 5/15

Spannung in Hamburg

24 Beiträge sind aus Fernsehen, Hörfunk, Print und Online für den Ernst-Schneider-Preis nominiert worden. Die Beiträge vermitteln wirtschaftliche Zu-sammenhänge ebenso spannend wie unterhaltsam und allgemein verständlich. Hier geht es zur Liste der Nominierten. Bei der Preisverleihung am 20. Oktober werden diese Jurorinnen und Juroren die Entscheidungen verkünden:
Andreas Bartmann, Vizepräses Handelskammer Ham-burg, Geschäftsführer Globetrotter,
Brigitte Fehrle, Chefredakteurin Berliner Zeitung,
Lars Haider, Chefredakteur Hamburger Abendblatt,
Dr. Robin Houcken, Geschäftsführer Nordpol+Ham-burg,
Thomas Kleist, Intendant Saarländischer Rundfunk,
Susanne Biedenkopf-Kürten, Leiterin Hauptredaktion Wirtschaft, Recht, Service, Soziales und Umwelt, ZDF,
Stefan Schröder, Chefredakteur Wiesbadener Kurier,
Sonja Schwetje, Chefredakteurin n-tv, und
Birgit Wentzien, Chefredakteurin Deutschlandfunk.

Jugendliche entdecken Wirtschaft
Die neueste Jugendstudie des Bundesverbandes deutscher Banken belegt, dass die Aufmerksamkeit Jugendlicher für wirtschaftliche Themen wächst. Rund ein Drittel hat daran ein starkes oder sehr starkes Interesse. 2012, bei der letzten Befragung, waren es 22 Prozent gewesen. Informationen zu Wirtschaftsthemen erwarten die Befragten in erster Linie von Schule und Medien. 67 Prozent sagen, dass Wirtschaftsinformationen wichtig bis sehr wichtig seien. Befragt wurden Jugendliche im Alter zwischen 14 und 24 Jahren. Obwohl sich das Wissen leicht verbessert hat, sehen die Jugendlichen ihre Wissenslücken. So weiß nur ein Viertel, was eine Rendite ist, von dem Geschehen an der Börse haben sechs von zehn keine Ahnung. Fast drei Viertel der jungen Leute wünschen sich ein eigenes Schulfach Wirtschaft.

BR mit neuer App
2015 BR24 AppUnter Leitung seines Informationsdirektors Thomas Hinrichs entwickelt der Bayerische Rundfunk die BR24-App. Jeder soll sich künftig Nachrichten so zusammenstellen können, wie er das möchte – nach Liebling¬sthemen oder zu¬ge¬schnitten auf die Re¬gion, in der er lebt. Auch Wirtschaft wird einen Button bekom-men. Tagesmeldungen der App sollen zunächst vom Hörfunk aufbereitet werden, nachmittags liefert das Fernsehen Ausschnitte aus Filmbeiträgen, ergänzt um „Erklärstücke“. Die Umstellung auf die trimediale Ausspielung soll ohne höheres Budget realisiert werden. Die Redaktionen befürchten Programmeinsparungen, zumal der BR demnächst umbaut. Viele Radiomacher ziehen aus dem Funkhaus am Bahnhof hinaus ins Fernsehgelände. Dort entsteht ab 2017 ein Aktualitätenzentrum.
Studierende sehen fern
2015 Studenten FernsehenStudenten bevorzugen nach wie vor klassische Medien – vor allem Fernsehen, Radio und gedruckte Bücher. Diese werden zunehmend durch Videos und digitale Tageszeitungen ergänzt. Dies ergab eine Untersuchung von Campus Media. Demnach nutzen 87 Prozent der Befragten lineares Fernsehen mindestens einmal pro Woche, Videoclips rangieren mit 86 Prozent auf Platz zwei. Platz drei belegt das Radio (85 Prozent). Die Befragten gaben an, Tageszeitungen eher digital zu nutzen anstatt gedruckt. WhatsApp und Facebook sind für Studenten unverzichtbar. 99 Prozent der Befragten nutzen WhatsApp täglich, Facebook wird von 90 Prozent jeden Tag aufgerufen. Für die meisten ist das Smartphone der zentrale Zugang zu Sozialen Netzwerken und persönlichen Kontakten. Nur vier Prozent aller Befragten nutzen mit ihrem Smartphone redaktionelle Angebote von Medienhäusern.

Springer bringt Nachrichten aufs Handy
Axel Springer SE und Samsung Electronics haben im September in Berlin Upday gegründet. Upday bringt Nachrichten auf Samsung-Handys. Dies sind einerseits klassische, relevante Informationen, die durch lokale Redakteure in verschiedenen Ländern ausgewählt werden, andererseits durch einen Algorithmus erzeugte individuell gewünschte Nachrichten. Im Gemeinschaftsunternehmen arbeiten bereits 50 Leute. Die Redaktionsleitung übernimmt Jan-Eric Peters, der bisherige Chefredakteur der „Welt“. Das komplette Angebot soll 2016 starten.

Gründershow mit Lafer auf kabel eins
Sternekoch Johann Lafer wird ab dem 13. Oktober dienstags um 20:15 Uhr in einem neuen Format bei kabel eins zu sehen sein. Er beurteilt Business-Ideen von Unternehmern, die im Ausland ihr Glück versuchen wollen. Lafer und Lea-Sophie Cramer, Geschäftsführerin eines Online-Lifestyle-Shops, entscheiden darüber, welche Business-Idee die besten Erfolgsaussichten hat. Der Bewerber mit dem besten Konzept erhält 25.000 Euro Startkapital. Gegen den Fernsehkoch ermittelt die Staatsanwaltschaft Koblenz. Er soll bei der Beschäftigung von Angestellten Steuern hinterzogen und Sozialabgaben verkürzt haben. Lafer bestätigte kürzlich im „Stern“, „einen Fehler begangen zu haben“.
Nachrichten von der F.A.Z.
Die neuste Entwicklung der F.A.Z. heißt „DER TAG“. Es ist eine kostenlos erhältliche Nachrichten-App, die Themen, Analysen und Kommentare auf das iPhone bringt. Die Darstellung ist großzügig. Jedes Thema  ist mit einem Bild unterlegt und füllt eine Seite. Eine seitliche Abfolge schmaler Balken erleichtert die Orientierung. Die App bietet in der Nachrichtenflut einen schnellen Überblick.

Plan W für weiblich
2015 Plan WFrauen verbinden Know-How mit Eigenschaften, die die Wirtschaft in Zeiten von Fachkräftemangel und Überalterung der Gesellschaft benötigt, findet die Süddeutsche Zeitung und wirbt mit „Just go for it!“ für ihr neues Wirtschaftsmagazin. Das Blatt soll unter dem Titel „Plan W – Frauen verändern Wirtschaft“ vier Mal pro Jahr der „SZ“ beiliegen. Die Auflage wird 460.000 Exemplaren betragen.

 

RTL informativ
Bei der kürzlich erfolgten Einweihung des neuen Haupt-stadtstudios in Berlin kündigte Anke Schäferkordt für die RTL-Gruppe einen Ausbau des Korrespondentennetzes an. In Spanien soll ein neues Büro für Süd- und Südosteuropa eröffnet werden. Mit einem festen Korrespondenten werden die Sender der Mediengruppe auch wieder in Brüssel und in Moskau vertreten sein. Profitieren will RTL zudem von Kooperationen. Seit Juli arbeitet das „RTL Nachtjournal“ mit dem Journalistenbüro Correct!v zusammen. „RTL Aktuell“ kooperiert seit dem Sommer mit dem „Spiegel“. Die Hauptnachrichten können vorab auf exklusive Geschichten des Nachrichtenmagazins zurückgreifen und über diese jeweils freitags berichten.